Informationen zu "1971 Live im Deutschen Hygiene-Museum Dresden CD"
Komponist/Autor: Uschi Brüning
Verlag: AMA Verlag GmbH Detlef Kessler
Verlagsnummer: 626786
EAN: 4018262267860
Beschreibung
Krug, Manfred, Koautor
Lenz Band, Klaus, Koautor
1971 Live im Deutschen Hygiene-Museum Dresden: Sammler, Kenner und Zeitzeugen
wissen ganz genau, was diese bislang unveröffentlichten Aufnahmen
eindrucksvoll unterstreichen: In der DDR der 1960er und 1970er Jahre gab es
eine pulsierende Musik-Szene, die den Vorbildern aus den USA in nichts
nachstand. Mit der Weiterentwicklung des modernen Big-Band-Sounds, Anleihen
an Gruppen wie Blood, Sweat ´n Tears sowie mit grandiosen Sängern, bot die
Musik allen Kontrollversuchen des staatlichen Regimes zum Trotz dem
Lebensgefühl und Streben nach individueller Freiheit eine Plattform.
Weitgehend unbeachtet von der Welt jenseits des Eisernen Vorhangs hat sich in
der DDR eine äußerst vitale Jazz- und Soul-Szene entwickelt. So sammelte
Klaus Lenz kreative und handwerklich auf höchstem Niveau ausgebildete Musiker
um sich und erwarb sich den Ruf als Ziehvater und Lehrmeister der damaligen
Big-Band-Musik und Soul-Musik. Der Trompeter und Band-Leader ist eine
prägende Figur für viele Musiker. Stets heißt es in Interviews: Ja, damals
mit Klaus Lenz Als weibliche Stimme des Jazz jener Epoche gilt Uschi Brüning.
Entdeckt durch Klaus Lenz etablierte sie sich als die wichtigste Jazzsängerin
der DDR. Bereits in diesen frühen Aufnahmen zeigte sie ihr Gespür für die
feinen Nuancen amerikanischer Jazz- und Soul-Musik. Was hören wir aus ihrer
Stimme heraus? Nur eine deutsche Ella Fitzgerald oder doch eine völlig eigene
Stimmpersönlichkeit? Auf jeden Fall eine ganz besondere Performance! Manfred
Krug, der Publikumsliebling der Zeit, war als Schauspieler und Sänger eine
Größe im Show-Geschäft. In der Komischen Oper Berlin spielte er in Porgy und
Bess die Rolle des Sporting Life, einm zwielichtigen Drogenhändler. Es wirkt
daher schon mindestens subtil systemkritisch, wenn er in dem Konzert mit
Klaus Lenz Heute abend geht ein Boot nach New York aus dem Bühnenstück
intoniert, im Wissen, dass für das Publikum keine Möglichkeit bestand, mal
eben über den Atlantik zu reisen. Seine Lesungen und Kommentare auf der CD
bestätigen: Manfred Krug nahm kein Blatt vor den Mund. Das Konzert im
Deutschen Hygiene-Museum im Jahr 1971 ist einer der Kulminationspunkte: Hier
fanden die wichtigsten Musiker zusammen und dank exzellenter Aufnahmetechnik
entstand ein Zeitdokument, das als klingendes Nachschlagewerk den
künstlerisch-musikalischen Sound archiviert für Fans, Forscher und einfach
Musikliebhaber, die ihre Sammlung um eine echte Rarität ergänzen möchten.
Die gemeinsame Zusammenarbeit jener großartigen Sänger und Big-Band-Musiker
verebbte als nach der Ausbürgerung Wolf Biermanns die Übersiedlungs-Welle in
die BRD begann: Manfred Krugs Ausreiseantrag wurde im Jahr 1977 genehmigt. Im
gleichen Jahr siedelte auch Klaus Lenz über. Uschi Brüning entwickelte sich
hingegen zu einer festen Größe der DDR-Jazz-Szene. Mit der Wende lief diese
aus musikalischer Sicht großartige Epoche Gefahr, in Vergessenheit zu
geraten. Diese Aufnahmen bringen mit Musik, Sprache und Publikum die
grandiose Live-Darbietung wieder in die heimischen Wohnzimmer.
CD 1:
1. Moderation (Werner Sellhorn)
2. Sorcery (Klaus Lenz Band)
3. Hi - De-Ho (Manfred Krug)
4. Something (Manfred Krug)
5. Moderation I (Manfred Krug)
6. Moderation II (Manfred Krug)
7. Lucretia MacEvil (Manfred Krug)
8. Neubeginn (Klaus Lenz Band)
9. Moderation (Werner Sellhorn)
10. Higher (Uschi Brüning)
11. Sometimes in Winter (Uschi Brüning)
12. Let Me Sing a Song (Uschi Brüning)
13. Take Me Down Little Moses (Uschi Brüning)
14. Moderation (Werner Sellhorn)
15. Sombrero-Sam (Klaus Lenz Band)
CD 2:
1. Moritz I. (Klaus Lenz Band)
2. Moderation (Werner Sellhorn)
3. Boot nach New York (Manfred Krug)
4. Moderation 'Geschichte' (Manfred Krug)
5. Moderation (Manfred Krug)
6. Manfreds Blues (Manfred Krug)
7. 33/8-Tanz (Klaus Lenz Band)
8. Moderation (Werner Sellhorn)
9. Can't Explain (Uschi Brüning)
10. You're No Good (Uschi Brüning)
11. Son of a Preacherman (Uschi Brüning)
12. God Bless the Child (Manfred Krug)
13. Let It Be (Manfred Krug)