Informationen zu "Umonde für Blockflöte, Loop Station und Percussion Partitur"
Komponist/Autor: Sören Sieg
Verlag: Sören Sieg
EAN: 9990901055449
Beschreibung
12 Circle Songs
Umonde bedeutet Geduld in Xhosa. Es braucht Geduld, um diesen sich langsam entwickelnden Stücken zu lauschen. Aber genau dieser Prozess des langsamen sich Aufbauens von immer mehr Schichten macht für mich die Magie dieser Art Musik aus. Als ich begann, sie zu komponieren, konnte ich gar nicht mehr aufhören, dies sind nur die ersten zwölf der 24 Stücke, die ich bereits fertiggestellt habe.
Auf der Suche nach Titeln stieß ich auf das Taoteking von Lao-tse. In seiner tiefgründigen, antiken Philosophie geht es darum, dem Fluss der Energie zu folgen, genau wie in dieser Musik. Ich fand zwölf faszinierende Zitate, die ich den Stücken als Motto zuordnete. Ich denke, unsere hektisch-interventionistische, allmachtsgläubige Welt braucht eine taoistische Neubesinnung.
Ich möchte mich bei Michelle Holloway bedanken, die mir den Anstoß für diese Werke gab, bei Claire Little, die mich beim Komponieren ermutigt hat, und bei Jitka Konená, mit der ich die meisten dieser Stücke aufnehmen durfte. Ihre wunderbaren Einspielungen sind auf meinem Youtubekanal zu sehen. Sie benutzt die Loop Station Boss RC 30 mit zwei Pedalen. Jitka spielt mit ihrer wunderschönen Großbassblockflöte. Da ich aber weiß, dass viele von Euch keine Großbassblockflöte haben, lässt sich dieser Part durchgehend auch mit einer Bassblockflöte spielen.
Ich benutze in der Notation spezielle Symbole: Der Kreis zeigt an, dass die folgende Phrase mit einem Pedal aufgenommen wird, das Quadrat zeigt an, dass ein Pedal gestoppt wird, das Play-Zeichen bedeutet, dass die folgende Passage über den bisher aufgenommenen Loops gespielt wird, ohne sie aufzunehmen.
Diese Circle Songs sind natürlich Kinder des nicht enden wollenden Lockdowns. Wenn wir schon nicht mehr mit anderen spielen, proben und auftreten können, so können wir doch zumindest mit uns selbst spielen, mit Hilfe der genialen Erfindung der Loop Station. Die Stücke haben nicht nur etwas Meditatives, sondern auch etwas Verspieltes und Improvisatorisches. Ich möchte Euch daher ermutigen, mit dem hier vorliegendem Material herumzuspielen und zu experimentieren.
Ich wünsche Euch viel Spaß dabei und ich hoffe, dass die Lockdowns bald enden, so dass wir zu Proben und Konzerten zurückkehren können, zur Essenz der Musik, dem lebendigen Austausch zwischen Spieler und Publikum.