Hausmusik im 17. und 18. Jahrhundert

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Informationen zu "Hausmusik im 17. und 18. Jahrhundert"

Verlag: Wißner Verlag
Verlagsnummer: 9783957860736
EAN: 9783957860736
ISBN: 978-3-95786-073-6

Beschreibung

Michaelsteiner Konferenzberichte Band 81
Omonsky, Ute, ed
Hausmusik liegt im Trend des heutigen Lebens. Ihre Traditionslinien reichen
jedoch weit zurück, und mit der Einführung der Reformation hatte das
Musizieren im häuslichen Rahmen einen neuen Aufschwung erfahren.
Die in diesem Band dokumentierte Konferenz beleuchtet die Hausmusik in den
beiden nachreformatorischen Jahrhunderten anhand musikhistorischer,
aufführungspraktischer, rhetorischer, theologischer, sozialgeschichtlicher,
genderorientierter und ikonografischer Aspekte.
Auch in der Frühen Neuzeit konnte das gesamte verfügbare Repertoire zur
Hausmusik benutzt werden. Der Bogen spannt sich hier von den geistlichen
Werken des Liederdichters Johann Rist bis zum Klavierlied auf Grundlage
hochsentimentaler Trivialliteratur von Daniel Gottlob Türk, von Liedern für
alle, welchen Standes sie auch seien bis zu Vertonungen mit ganz
unterschiedlichem Niveau für jeden, vom introspektiven Singen der Andacht bis
zur empfindsamen Rührung des Herzens. Die Konzepte für Hausmusik hatten sich
mit dem bürgerlichen Weltbild von der Frömmigkeitspraxis zur geselligen
Bildung gewandelt. Eine Musizierform aber, das Singen, war dabei
kontinuierlich präsent geblieben und spiegelt sich in ihrer Bedeutung auch in
Beiträgen dieses Bandes wider.
Die Vielfalt der Hausmusik, welche sich z. B. im Musizieren zwischen privatem
und öffentlichem Bereich, hohem und niedrigem Niveau, Amateuren und Profis,
Mann und Frau, Adel und Bürgertum abzeichnet, wurde durch ihre
musikpraktische Funktion der eigenen Musikausübung von Musikliebhabern an
häuslichem Ort gebunden. In ihrer Möglichkeit, flexibel auf äußere
gesellschaftliche Bedingungen zu reagieren, liegt ihr zeitloser Wert als
krisenfeste Keimzelle zur kulturellen Gestaltung privaten und
gesellschaftlichen Lebens.
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