Informationen zu "Bachs Goldberg-Variationen Visualisierung des Klanggeschehens - Intensivierung des Hörens"
Verlag: Edition Argus Verlag Ulrich Schmitt
Verlagsnummer: 9783931264185
EAN: 9783931264185
ISBN: 978-3-931264-18-5
Beschreibung
Aus dem Vorwort des Autors: Johann Sebastian Bachs »ARIA mit verschiedenen
Veränderungen«, bekannt als »Goldberg-Variationen«, gehört zu den
faszinierendsten Klavierwerken aus der ausgehenden Barockzeit. Entsprechend
häufig wird das Werk aufgeführt und eingespielt, ediert und bearbeitet, und
nicht zuletzt wissenschaftlich kommentiert und diskutiert.
Mit der hier vorliegenden Publikation soll ein neuer Weg beschritten werden,
der am Ende nicht unbedingt zu neuen Erkenntnissen über diese exzeptionelle
Komposition führen muss, wohl aber zu einer neuen Sicht- und Hörweise im
Umgang mit dieser wundervollen Musik. Angeboten wird die Visualisierung des
Klanggeschehens, die eine spezielle Perspektive auf das liedhafte Thema und
auf die Variationen und somit ungewohnte Hörerlebnisse ermöglicht.
Ausgangspunkt ist der Notentext, wie Bach ihn für die Cembalistinnen und
Cembalisten seiner Zeit aufschrieb und drucken ließ. Was für Notentexte
generell gilt, trifft auch hier zu: Bachs Notentext ist ein Ausführungstext.
Sein alleiniges Ziel war und ist es, Spielern und Spielerinnen eine
praktikable Lösung für die Ausführung anzubieten, um am Ende das vom
Komponisten imaginierte Klangbild erscheinen zu lassen. Der rein praktische
Zweck der Notation bringt es nun aber mit sich, dass das Notenbild nicht oder
nur teilweise beziehungsweise nur manchmal dem Klangbild, das beim Hören der
Musik in uns entsteht, entspricht. Notenbilder beeinflussen unsere
Wahrnehmung der Musik, das lässt sich jederzeit überprüfen. Weichen Klangbild
und Notenbild voneinander ab, könnte die Wahrnehmung der Musik beeinträchtigt
sein. Eine Umschrift, die auf die Darstellung des Erklingenden gerichtet ist,
würde dieses Manko beseitigen.
Oberstes Ziel dieses Buchs ist die Visualisierung von Klanggeschehen. Wer
beim Hören der Variationen die hier vorgelegten Umschriften vor Augen hat,
wird immer wieder auf Übereinstimmungen von Klangbild und Notenbild stoßen.
Beim Mitlesen des normalen Notentextes würde dagegen das Hören durch
Schlüsselwechsel, Balkenziehung, spieltechnisch bedingten Austausch zwischen
rechter und linker Hand und vielem mehr gestört. Schlüssel, Balken und
Notensysteme sind nicht hörbar eine simple Tatsache.
Beim Durchgang durch das Werk wird der Versuch unternommen, jede Variation
einzeln zu beschreiben und mittels einer Umschrift einen je besonderen
Angelpunkt des Hörens herauszuarbeiten, von dem aus der besondere,
individuelle Charakter des Satzes erfahren werden kann. Ein kurzer Kommentar
zur jeweiligen Notendarstellung bereitet die Leserinnen und Leser auf das
Hören im Angesicht der Umschriften vor. Ausführliche Informationen erhalten
Sie unter www.editionargus.de.