Soundtrack der Demokratie Musik bei staatlichen Zeremonien in der Weimarer u. Berliner Republik
von Thomas Sonner

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Informationen zu "Soundtrack der Demokratie Musik bei staatlichen Zeremonien in der Weimarer u. Berliner Republik"

Komponist/Autor: Thomas Sonner
Verlag: Dr. Josef Kovac, Wissenschaftsverlag
Verlagsnummer: 9783339120960
EAN: 9783339120960
ISBN: 978-3-339-12096-0

Beschreibung

Wenn ein Staat feiert, ist Musik viel mehr als nur festlicher Rahmen: sie
stiftet Gemeinschaft, transportiert politische Botschaften und ermöglicht
Identifikation. Der Musikwissenschaftler Thomas Sonner erforscht in
Soundtrack der Demokratie erstmals die Musik bei Zeremonien in der Weimarer
und der Berliner Republik. Darin wird deutlich, wie sich die Kriterien zur
Musikauswahl verändern, welche Traditionen fortbestehen, wie Klänge zur
Staatsaffäre werden können und warum Tempo und Tonart der Nationalhymne
sorgsam gewählt sein müssen.
Untersucht werden aus den Jahren 1990 bis 2015 Staatsakte,
Trauerfeierlichkeiten, zentrale Festakte zum Tag der Deutschen Einheit und
zentrale Veranstaltungen am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus.
Ausführlich dargestellt wird die Entwicklung des Großen Zapfenstreichs von
seiner ersten Aufführung 1838 bis heute. Dies ermöglicht einen neuen Blick
auf die Musik der Serenade bei Zapfenstreichen, die für Bundespräsidenten,
Bundeskanzler und Verteidigungsminister aufgeführt wurden sowie zu Jubiläen
der Bundeswehr.
Ausführlich analysiert werden Fälle, in denen öffentlich über die
Musikauswahl gestritten wurde: Passen Smoke on the water und Over the rainbow
in einen Großen Zapfenstreich? Warum führte ein sogenannter Hymnenmix zum Tag
der Deutschen Einheit zu politischen Verwerfungen? Überhaupt: Wer wählt die
Musik aus und engagiert die Ensembles? Zahlreiche Personen aus
Protokoll-Abteilungen, Militär und Musikbetrieb gaben Auskunft. Etliche
Archivdokumente wurden erstmals zugänglich gemacht und vom Autor ausgewertet.
Die Vorbilder für diese Feiern liegen oft in Zeremonien der Weimarer
Republik. Diese musste sich von der Repräsentation des Kaiserreichs
abgrenzen, gleichzeitig aber durch Formen und Stücke genug Identifikation mit
dem neuen Staat ermöglichen. Durch die Analyse der Feiern zum Verfassungstag
und der staatlichen Trauerfeiern wird deutlich, wie die Demokratie sich immer
selbstbewusster und aufwändiger darstellte und doch stets Elitefeier und
Volksfeier musikalisch trennte.
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