Sonate Nr. 27 e-Moll op.90 Klavier 2hd
von Ludwig van Beethoven

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Informationen zu "Sonate Nr. 27 e-Moll op.90 Klavier 2hd"

Komponist/Autor: Ludwig van Beethoven
Verlag: Inter-Note GmbH
Verlagsnummer: 10031-000
EAN: 9990900730613
ISMN: M-50296-026-1

Beschreibung

Klaviersonate Nr. 27 e-Moll op. 90 (1814)
Mit Lebhaftigkeit und durchaus mit Empfindung und Ausdruck
Nicht zu geschwind und sehr singbar vorzutragen
Diese dem Grafen Moritz von Lichnowsky gewidmete zweisätzige Sonate entstand erst 5 Jahre nach der letzten Sonate („Les Adieux op. 81a. In dieser Zeit hatte Beethoven fast ausschließlich an der Oper Fidelio und einigen kleineren Werken gearbeitet. Danach schlug ee eine ganz neue Richtung ein, weshalb man diese Sonate auch als die erste seiner „Dritten Schaffensperiode“ bezeichnet.
Beethoven verwendet hier erstmals nur deutsche Satzbezeichnungen in einer Klaviersonate – möglicherweise Ausdruck einer patriotischen Begeisterung, die ihn wie alle Deutschen in den Befreiungskriegen gegen Napoleon ergriff.

***
Die Klaviersonaten von Ludwig van Beethoven zählen zu den bedeutendsten Werken des Klavierrepertoires und werden oft als etwas wie Ludwig van Beethovens musikalische Biografie angesehen. Während bei Mozart und Haydn genauere Dynamik- und Artikulationsangaben nur allmählich in den Notentext einflossen, sind diese bei Beethoven integraler Bestandteil seiner musikalischen Ideen.

Die Tatsache, dass er sechs verschiedene Artikulationszeichen benutzte, findet leider bislang in keiner der verfügbaren Druckausgaben Anwendung. Die vorliegende Neuausgabe basiert auf den über 30jährigen Forschungen von Reinhard Becker, langjähriger Leiter der Klavierklasse der Musikhochschule Trossingen und akribischer Beethoven-Forscher. Die Bedeutung der Artikulation wird, ähnlich wie in einer (Fremd-)sprache, auf den ersten Blick offensichtlich, ebenso die genaue Umsetzung der Bögen, die Position der Dynamikzeichen, teilweise sogar das Layout der Notenhälse und -Balken: auch die oft als nebensächlich erachteten Details des Notenbildes vermitteln doch im Gesamtbild überraschend viel.

Dabei wird offensichtlich, dass Beethoven nicht immer konsequent in seiner Schreibweise war: einerseits gibt es Passagen, die penibel detailliert notiert sind, dann wieder andere, die viele Fragen offen lassen. Gilt für den nachfolgenden, gleichartigen Notentext ein simile? Oder soll das Weglassen für einen Kontrast sorgen? Was gilt für Parallelstellen? Wie sind die Tempoangaben zu verstehen? Was bedeuten Begriffe wie dolce, espressivo usw.? Wie verändern sich diese Bedeutungen im jeweiligen Kontext?

Diese Fragestellungen muss der Interpret beantworten, nicht der Herausgeber! Doch hierfür ist es erforderlich, informiert zu sein über die damals geltenden Konventionen, über Beethovens eigene Ansichten und Ideen.

Aus diesem Grund beinhaltet die vorliegende Ausgabe Fußnoten mit Verweisen auf Aussagen von Beethoven selbst, Zeitgenossen wie Czerny sowie der von Beethoven-Interpreten. All diese Verweise sind eine wertvolle Hilfe zur kreativen und informierten Auseinandersetzung mit dem Notentext. Fingersätze sind bis auf wenige Vorschläge des Herausgebers und Beispiele aus historischen Quellen nicht vorhanden, denn die Entscheidung für einen Fingersatz ist immer individuell: sie muss Rücksicht nehmen auf die motorischen Grundvoraussetzungen des Interpreten UND die interpretatorischen Entscheidungen.

Der Ansatz der URTEXT-Ausgabe, der bei führenden Verlagen seit etwa 50 Jahren Standard ist, wird vom Verlag erweitert und als „Living Urtext“ bezeichnet:

„Urtext ist ein Versprechen, das selten einzuhalten ist. Die Quellenlage ist meist sehr kompliziert und deren Deutung ist sich ändernden Einstellungen unterworfen.
Diese Ausgabe versucht daher einen auf die Quellen zurückgehenden bereinigten Text ohne Fremdfingersätze und Ergänzungen wiederzugeben, der ständig aktualisiert werden kann. Das heißt, wenn neue Erkenntnisse zu anderen Ergebnissen führen, kann der Text korrigiert werden, eben „Living Urtext“. Dies ist möglich dadurch, dass die Notenausgaben des Inter-Note Verlages nicht in großen Auflagen im Voraus gedruckt werden, sondern erst, wenn sie angefordert werden, eben „on demand“. Dadurch ist potentiell jede weitere Druckausgabe besser und präziser als die vorige. Dies ist möglich durch den lebendigen Dialog mit den Künstlern, die aus diesen Ausgaben spielen und mit ihnen arbeiten. Ein lebendiger, interaktiver Prozess, so nah wie möglich am ursprünglichen Text, an der eigentlichen Intention des Komponisten: Living Urtext.“
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