Faust et Hélène für Chor, Solisten und Orchester Partitur
von Lili Boulanger

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Informationen zu "Faust et Hélène für Chor, Solisten und Orchester Partitur"

Komponist/Autor: Lili Boulanger
Verlag: Inter-Note GmbH
Verlagsnummer: 100040-0001
EAN: 9990900730873
ISMN: M-50296-052-0

Beschreibung

Épisode lyrique d'après le second faust de Goethe

Als Lili Boulanger nach einem Jahr intensiven Kompositionsstudiums mit der Kantate Faust et Hélène 1913 am „Grand Prix de Rome“ teilnahm, zeigten sich in der Endrunde des Wettbewerbs die männlichen Jurymitglieder stürmisch und erhitzt. Im Gegensatz dazu brachte Lili Boulanger mit ihrem bescheidenen, ruhigen und klaren Auftreten ihre Musiker zu Höchstleistungen.
Lili Boulanger gewann den Wettbewerb, dass sie als erste Frau sie die höchste Auszeichnung premier grand prix errang, war eine Sensation.
Dieser Sieg erregte in Paris großes Aufsehen. Le Monde nannte ihre Kantate ""ein unvergleichliches Werk"" und drückte Bewunderung darüber aus, dass sie ""in ihrem Alter eine solche Fähigkeit, ein solches Gespür für die Bühne, eine ergreifende Musikalität, abwechselnd zärtlich und verzweifelt, rau und geschmeidig, und die angeborene Fähigkeit hat, genau die richtigen Ausdrucksmittel zu finden und anzuwenden. Ihre Kantate war die Offenbarung des Tages"".

Lili Boulanger (1893-1918)

„Eine Frau, Lilli Boulanger, die 19-jährige Tochter eines Gesangslehrers am Konservatorium, hat den Grand Prix de Rome gewonnen, wobei es das erste Mal in seiner 110-jährigen Geschichte ist, dass eine Frau den heißbegehrten Preis erhielt. Dass unter anderem so bemerkenswerte Komponisten wie Berlioz, Bizet, Gounod, Massenet, Debussy und Charpentier Rompreisträger waren, macht seinen Wert deutlich.“
Diese zeitgenössische Pressemeldung zeigt die herausragende Bedeutung der 1893 geborenen Komponistin. Entgegen den damaligen euphorischen Erwartungen hat dies auch über 100 Jahre später noch nicht dazu geführt, sich in der Realität des Konzertbetriebes widerzuspiegeln. Durch ihren frühen Tod im Alter von nur 24 Jahren am 15. März 1918, inmitten der schlimmsten Phase des 1. Weltkriegs, waren die Voraussetzungen kaum vorhanden, überhaupt von der Nachwelt erinnert zu werden. Erschwerend hinzu kamen die Umbruchzeit der 20er Jahre und der 2. Weltkrieg. Ohne die hartnäckige Überzeugungsarbeit ihrer Schwester Nadja Boulanger (1887-1979), die ebenfalls eine erfolgreiche Komponistin war, wäre das Werk dieser genialen jungen Frau vielleicht inzwischen in Vergessenheit geraten.
Im Alter von nur 19 Jahren gewann Lili 1913 für die Kantate »Faust et Helene« als erste Frau den „Grand Prix de Rome“, trotz der Konkurrenz zu namhaften Komponisten und der offenen Frauenfeindlichkeit einiger Jurymitglieder. Ihr Beitrag war mit Abstand der beste unter den Beiträgen.
Lili Boulanger gehört mit Debussy, Ravel und Dukas zu den wichtigsten Vertretern des Impressionismus. Trotz ihres nur kurzen Lebens von 24 Jahren entwickelte sie einen charaktervollen Personalstil und schuf mit großer Erfindungskraft unterschiedlichste Werke wie Lieder, Klaviermusik, Opernszenen und Chormusik. Die Verwendung von Ganztonskalen und Pentatonik, mehrdeutigen Tonalitäten und raffinierter, experimenteller Harmonik mit bisweilen bitonalen Andeutungen waren Eigenschaften, die sie mit Debussy teilte.
Ihre Betonung der Subtilität durch impressionistische Mittel wie harmonische Mehrdeutigkeit und ihr kluger Einsatz von Klangfarbe und Dynamik führen zu Werken von großer dramatischer Wirkung. Sie war stets darauf bedacht, das Potenzial der Gesangsstimme und der Instrumente voll auszuschöpfen und gezielt einzusetzen.

Editorische Hinweise
Über 100 Jahre nach dem „Prix de Rome“ und der darauf folgenden Erstveröffentlichung begann der Inter-Note Verlag mit der Arbeit an einer Neuausgabe dieses herausragenden Werks. Die Partitur war während dieser vielen Jahre, trotz der herausragenden Bedeutung des Werks, extrem schwer zu beschaffen und nur in Präsenzexemplaren großer Bibliotheken verfügbar.
Unsere Ausgabe wurde aufgrund des Manuskriptes und der Erstausgabe von Ricordi erstellt, offensichtliche Fehler und Unklarheiten wurden korrigiert, der Notensatz wurde teilweise den heutigen Regeln hinsichtlich Textbild und Lesbarkeit angepasst.
Unser editorisches Prinzip „Living Urtext“ basiert auf der Erfahrung, dass auch in sorgfältig edierten Ausgaben immer wieder Fehler, Ungenauigkeiten oder Missverständlichkeiten auftauchen, ein URTEXT ist demzufolge nie fertig, sondern bleibt ein lebendiger editorischer Prozess. Da alle unsere Druckausgaben im „Print-On-Demand“ Verfahren hergestellt werden, also nicht in Großauflagen gedruckt werden, können wir immer auf das professionelle feedback der Anwender (Dirigenten, Insturmentalisten, Musikwissenschaftler, Musikpädagogen u.a.) reagieren und dieses in den herausgegebenen Text mit einfließen lassen.




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